Rückblick: Gartenzauber auf Schloss Neuburg

Rückblick: Gartenzauber auf Schloss Neuburg

Vier thematische Führungen

1. Die Gartenanlagen früher - heute

Ostermontag, 2. April 2018 um 15 Uhr

2. Ein optischer Spaziergang durch die Gartenanlagen mit dem eigenen Fotoapparat

Pfingstmontag, den 21. Mai um 15.00 Uhr

3. Wie aus einer mittelalterlichen Burg ein Gartenschloss wurde

Graf Niklas III. von Salm (1503-1550), Graf Georg Ludwig von Sinzendorf (1616-1681), Graf Johann Jakob Hamilton (+1716) und die Lustwässer des Frater Romulus (1710)

Freitag, den 31. August 2018 um 15.00

4. Die Geschichte einer Verwandlung.

Die Wiederherstellung der Ruine der Neuburg von 1908 bis heute
Sonntag, 14. Oktober 2018 um 15.00 Uhr

Der Renaissancegarten

Die Lustgärten von Schloss Neuburg, die in der Zeit der Renaissance geschaffen wurden, zählen zu den frühesten ihrer Art nördlich der Alpen. Damals wurde die mittelalterliche Neuburg durch den kunstsinnigen Graf Niklas III. von Salm (1503-1550) und dem Baumeister Wolf Huber (1485-1553) in ein Gartenschloss verwandelt. Ähnlich wie in Italien, wo die ersten Renaissancegärten bei vorhandenen Burgen entstanden, so wurden auch auf der Neuburg ältere Befestigungsanlagen umgewidmet und die steinernen Begrenzungsmauern in die Gartenarchitektur miteinbezogen. Zwischen den hohen Mauern des Ostflügels der Hauptburg und der Zwingermauer, in der ein doppelgeschossiges Wildbad integriert wurde, erstreckte sich der intime Renaissancegarten. In unmittelbarer Nähe zu diesem dreiteiligen Badepavillon, der mit Kalt- und Warmwasserbecken ausgestattet war, lagen ein rechteckiger und ein runder Weiher, die dem sommerlichen Badevergnügen dienten.

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Die Neuburg wurde zu einem Erlebnisraum, wo die Liebe zur Natur und die inneren Sehnsüchte des Menschen nach Muße, Privatheit und Zurückgezogenheit befriedigt wurden. Der Garten wurde zum Aufenthaltsort für ein „Leben im Freien“, für gesellige Vergnügungen, Zeitvertreib und unterhaltsame Gespräche. Der Renaissancegarten diente der Intimität privater Inszenierung und der Abgeschiedenheit. Schon Erasmus von Rotterdam (1469-1536) hatte 1522 in seinem „Convivium religiosum“ die emotionale Komponente betont und vom Vergnügen gesprochen, dem der Garten geweiht sein soll. Schauen, spazieren gehen, plaudern, essen, sich sonnen und Blumen pflücken wurden von ihm zu den wichtigsten Beschäftigungen im Garten gezählt.

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Die spätgotischen Festsäle, die eine kunstvoll gestaltete Innendekoration aus Terrakotten und Wandmalereien erhielten, stiegen in den Rang von Gartensälen auf.

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Die bauliche Weiterentwicklung der mittelalterlichen Neuburg in ein Gartenschloss in der Sprache der Frührenaissance zeigt den kulturellen Umbruch vom Mittelalter in die Neuzeit. Mit dieser Umwandlung schrieb die Neuburg Architektur- und Gartenkulturgeschichte.

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Die barocken Gartenanlagen

In der Zeit des Grafen Georg Ludwig von Sinzendorf (1616-1681) wurden neue Gartenanlagen geschaffen, so dass er von sich sagen konnte: „Aus einer Wildnis habe ich diesen Garten gemacht.“ Damals herrschte ein Leben in Neuburg, dass es sprichwörtlich wurde, „wenn jemand vom Himmel falle, so soll er nach Neuburg fallen.“ Der Lust- und Baumgarten erstreckte sich bis zum Inn hinunter und bestand aus Obstbaumpflanzungen, Wiesenflächen, Fischteichen, Laubengängen, Spalieren, Springbrunnen, Figuren und Grotten mit Wasserspielen. Die Gartenanlagen galten als Repräsentationsräume und waren gartenkünstlerisch raffiniert gestaltet. Sie waren Abbild der barocken Prachtentfaltung und Frömmigkeit des Grafen Sinzendorf. Schloss und Garten waren aufeinander bezogen und gleichbedeutende Orte der adeligen Repräsentation und Glaubensinszenierung. Mit dem Kalvarienberg mit seinen Eremitorien und der Mariensäule kehrte Sinzendorf seine Marienfrömmigkeit und seine Kreuzesverehrung öffentlichkeitswirksam heraus, denn der Inn war damals eine vielbefahrene europäische Wasserstraße.

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Die Neuburg wurde zu einer religiösen Kultstätte mit einem Kalvarienberg über den Inn hinweg, wovon die berühmte Mariensäule bei der Burg Wernstein, der doppelseitige monumentale Christus vor dem Paradiesgarten und die Löwenhöhle noch heute beredtes Zeugnis geben.

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Der Paradiesgarten vor der Neuburg erinnert an die Pracht der einstmals weitläufigen Gartenanlagen, die sich wie ein Kranz um die Neuburg gelegt haben. Der Garten wirkt mit seiner farbenprächtigen Gartengrotte, der einem Mutterschoß ähnelt und den Triumph der Kunst über die Natur zum Thema hat, wie ein Festsaal unterm freien Himmel.

Heute sind im Paradiesgarten acht steinerne Callotfiguren aufgestellt. Es sind zwergenhafte Musikanten und Komödianten, die auf den französischen Kupferstecher Jacques Callot (1592 -1635) zurückgehen und von Salzburger Bildhauern geschaffen wurden.

Der Paradiesgarten ist ein Ort, der dazu einlädt inne zu halten und sich eine Zeit von der Realität, von der Welt da draußen zu entfernen.

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Führung: Die Gartenanlagen früher – heute

Ostermontag, 2. April 2018 um 15 Uhr

Die Fotografie ist als bildliche Quelle seit über hundert Jahren für die Geschichte der Gartenkultur von grundlegenden Bedeutung. Von den Neuburger Gartenanlagen existieren solche historischen Aufnahmen. Mit Hilfe der Fotografie soll der historische Zustand mit dem jetzigen Zustand verglichen und daraus Schlüsse und Erkenntnisse gezogen werden. Die Teilnehmer erhalten historische Fotografien. Sie suchen das Motiv und den Standpunkt, den der Fotograph damals eingenommen hat und vergleichen mit der historischen Vorlage. Sie werden Unterschiede feststellen. Es gibt hochinteressante Entdeckungen zu machen, die miteinander besprochen werden!

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Führung: Ein optischer Spaziergang durch die Gartenanlagen mit dem eigenen Fotoapparat

Pfingstmontag, den 21. Mai um 15.00 Uhr

Wir erkunden Paradiesgarten, Gartengrotte, Callotfiguren, den doppelseitigen Ecce HHHhomo Christus, der von zwei Pappeln gesäumt ist.

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Wir wandern rund um die Neuburg auf dem jahrhundertealten Parkweg, der unterhalb der Neuburg bis zum Frauenhaus, dem Wildbad bis zur Löwenhöhle führt.

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Wir bieten ihnen zahlreiche Fotomotive, deren geschichtliche Hintergründe erläutert werden

Auf der Suche nach dem Typischen und Charakteristischen steht im Blickpunkt die ästhetische Wahrnehmung der Natur in Verbindung mit dem, was der Mensch gartenkünstlerisch gestaltet hat.

Die Fotografien, die ihnen am besten gefallen, schicken sie an das Landratsamt Passau Tourismus. Wir werden ihre Fotos auf unserer Facebookseite veröffentlichen. Wir werden auch ein Fotobuch gestalten, das den Teilnehmern auf Wunsch zugeleitet wird.

Die besten Fotos werden prämiert. Die Würdigungen werden vom Landrat auf Schloss Neuburg vorgenommen und in der PNP veröffentlicht.

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Führung: Wie aus einer mittelalterlichen Burg ein Gartenschloss wurde

Graf Niklas III. von Salm (1503-1550), Graf Georg Ludwig von Sinzendorf (1616-1681), Graf Johann Jakob Hamilton (+1716) und die Lustwässer des Frater Romulus (1710)
Freitag, den 31. August 2018 um 15.00

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Führung: Die Geschichte einer Verwandlung. Die Wiederherstellung der Ruine der Neuburg von 1908 bis heute

Sonntag, 14. Oktober 2018 um 15.00 Uhr

Seit ihrer Gründung im 11. Jahrhundert bis in unsere Zeit hat sich die Neuburg verwandelt. Jede Generation hat an der Neuburg bauliche Spuren hinterlassen. Im Mittelalter war die Neuburg Sinnbild für Wehrhaftigkeit, Macht und Herrschaftsausübung. Um das Jahr 1530 verwandelte Graf Niklas von Salm die Neuburg in ein Gartenschloss. Graf Georg Ludwig von Sinzendorf machte um 1660 die Neuburg mit ihren Gartenanlagen zum Ort der adeligen Repräsentation und Glaubensinszenierung. Graf Hamilton ergänzte die Gartenanlagen in den

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Jahren nach 1700 um eindrucksvolle Wasserspiele. 1730 wurde die Neuburg zu einem Jagdschloss der Passauer Fürstbischöfe. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stand die Neuburg ohne Nutzung da. Ein Brand läutete ihren Verfall ein. In der Vorburg wurde eine Brauerei betrieben. 1908 drohte der Abriss. Dank einer Initiative des Passauer Kunstvereins wurde die Neuburg durch den Landesverein für Volkskunst und Volkskunde vor dem endgültigen Abriss bewahrt und als „Künstlererholungsheim“ wiederaufgebaut. Seit 1998 ist der Landkreis Passau Besitzer der Neuburg und hat in den ehemaligen Räumen des Künstlererholungsheimes eine Landkreisgalerie geschaffen. Fortlaufend werden Restaurierungsmaßnahmen vorgenommen, die auch den Paradiesgarten und den ehemaligen Renaissancegarten mit Wildbad umfassen.

Bei dieser Führung stehen die Restaurierungsmaßnahmen der letzten Jahre an den Gartenanlagen Jahre im Mittelpunkt.