Malerische Rhythmen und Materialität
Malerische Rhythmen und Materialität
Die Bodenarbeit, die immer mehrere Quadratmeter groß sind, entstehen in einem langwierigen Prozess (4-6 Monate), bei dem aus ca. 100 Schichten ein farbig stark differenzierter Pigmentkörper gebildet wird. Die sich überlagernden Radien entstehen aus kleinen Pinselspuren, die rhythmisch aneinander gesetzt ein bewegtes Ganzes bilden.
Auszug aus einer Rede von Dr. Wolf Jahn zu den Bodenarbeiten: … Einige erinnern an Blätter, andere an Berge und Täler, bei wiederum anderen meint man sogar Wasser im Spiel zu wissen. Auch wenn dieser Eindruck auf die falsche Fährte führt, liefert er gleichwohl den ersten Schritt für weitere Annäherungen an die Arbeiten von Birgit Jaenicke. Denn was sehen wir, wenn wir zum Beispiel Wasser zu erkennen glauben?
Genau genommen erkennen wir nicht diese flüssige Substanz, sondern die Spuren uns unsichtbarer Kräfte. Nur weil der Wind weht, der Mond seine Kräfte walten lässt oder ein Stein fällt, kann sich Wasser kräuseln, auftürmen oder zu wachsenden Ringen ausufern. Nicht also das Wasser sehen wir, sondern in ihm Formen, ausgelöst durch Kräfte, die im Verborgenen bleiben.