8. Station Waldbaden – die Heilkraft der Bäume

8. Station Waldbaden – die Heilkraft der Bäume

Was ist Waldbaden?
Waldbaden bedeutet drei Stunden Entspannung in der Natur, baden in der einzig-artigen Atmosphäre des Waldes. Wenn man sich auf die Sinne konzentriert, die Übungen mitmacht, taucht man in den Wald ein – und damit in sich selbst und die eigene innere Ruhe, die man dort findet. Bei den Übungen geht es unter anderem da-rum, in den Wald zu riechen, zu hören und die Natur zu fühlen.

Waldbaden heißt der Wellnesstrend, der hierzulande immer populärer wird. Wer selbst eintauchen will, braucht keine Badehose Von Berlin bis in den Schwarzwald: In zahlreichen Hotels und Kursen können Interessierte bereits „Shinrin-yoku“ er-leben. Das Waldbaden (jap. Shinrin-yoku) weist in Japan und Südkorea auf eine lange Tradition zurück. Während eines Aufenthaltes im Wald wird der Mensch mit all seinen Sinnen angesprochen.

Abhängig vom Waldtyp (Laub-, Misch- oder Nadelwald) bildet der Wald sein spezi-fisches Waldklima aus. Neben Stressabbau und Energie tanken gibt es Studien, die besagen, dass der Wald das Immunsystem des Menschen positiv beeinflusst.

Die Waldtherapie ist ein Element der Klimatherapie, welches gezielt für präventive und therapeutische, aber auch rehabilitative Zwecke eingesetzt werden kann.

Dazu gibt es eine Vielzahl internationaler Studien, welche gesundheitsfördernde Aspekte auf Körper und Psyche darstellen.

Zurück zur Natur wird zum Trend
In vielen Regionen Deutschlands können Erholungsbedürftige über Hotels oder an-dere Anbieter Kurse mit geschultem Personal buchen. Wer lieber alleine loszieht, sollte vor allem langsam unterwegs sein und sich auf seine Sinne konzentrieren: Bei geschlossenen Augen die Geräusche und Gerüche des Waldes wahrzunehmen, ist eine der wichtigen Übungen des Waldbadens.

Was ist der Unterschied zum Spazierengehen?
Der Unterschied zu einem Spaziergang im Wald ist, dass man beim Spazierengehen meist schneller unterwegs ist, weil man ein Ziel hat. Und auf dieses Ziel richten sich unsere Gedanken oft aus. Vieles geht dadurch an uns vorbei.
Bei einem einstündigen Spaziergang legt man etwa vier Kilometer zurück. Beim Wald-baden ist es insgesamt nur ein Zehntel davon. Man geht sehr langsam. Man setzt sich hin, beobachtet die Natur aus der Nähe. Es geht darum, was der Einzelne sieht, wo er ist und was er gerade macht.

Für wen ist Waldbaden geeignet?
Die Methode richtet sich an alle, die sich im Alltag gehetzt fühlen, die immer den Kopf voller Gedanken haben, morgens bereits darüber nachdenken, was sie abends noch erledigen müssen. Das führt zu Erschöpfung. Beim Waldbaden sollen diese Men-schen abschalten, entschleunigen, sich von dem Stress lösen.

Das Waldklima zeichnet sich durch folgende gesundheitsfördernde Elemente aus:

  • Die Augen empfangen unterschiedliche Lichtverhältnisse, zumeist Dämmerlicht
  • Der Geruchssinn nimmt neue Eindrücke wahr, wie z. B. den Geruch von Holz und Erde
  • Man hört seltene, ungewohnte Geräusche wie Vogelstimmen, das Rascheln der Blätter oder das Plätschern eines Baches
  • Mit den taktilen Sensoren der Hände / Füße können neue Materialien erspürt werden (Blätter, Rinde, Wurzeln etc.)
  • Der Geschmackssinn wird z. B. durch das Probieren von Beeren angesprochen hohe Luftqualität und Reduktion von Luftschadstoffen führen zur Entlastung von Atemwegen und Haut und hat systemische Wirkungen (u. a. auf Herz- und Gefäße)
  • hohe Luftfeuchtigkeit entlastet die Atemwege
  • niedrige Lufttemperaturen steigern die körperliche Leistungsfähigkeit und härten ab
  • spezielle Lichtverhältnisse führen zur Verbesserung von Stimmung und vermitteln Geborgenheit
  • Pflanzen, Bäume, Holz, Waldboden, Erde tun ebenfalls der Psyche gut