12. Station: An der Vornbacher Innenge: Maler malen die Vornbacher Innenge

12. Station: An der Vornbacher Innenge: Maler malen die Vornbacher Innenge

Der Zeichner und Maler Albert Schäfer-Ast (1890-1951), der die Naturschönheiten rund um die Neuburg in seinem Buch „Die Sommerburg festgehalten hat, hat auch die Vornbacher Innenge gezeichnet.

Innenge von Albert Schaefer-Ast, Aquarell

Die Innenge aus dem Buch „Die Sommerburg“ von Albert Schaefer-Ast

Auch die aus Reichenbach im Vogtland stammende Malerin Elfriede Mäckel (1907-1993) verbrachte ihren sommerlichen Urlaub im Künstlererholungsheim und hat die Innenge im Jahr 1943 in einem Ölgemälde verewigt.

Ihre vielen Besuche im Künstler-erholungsheim auf Schloss Neuburg sind im Gästebuch dokumentiert. Nach dem 2. Weltkrieg bezog sie ein festes Atelier auf der Neuburg.

Innenge von Albert Schäfer-Ast, Aquarell

Blick von der Neuburg ins Inntal Richtung Schärding von Elfriede Mäckel, 1941, Die Malerin Elfriede Mäckel, 1977

Richard Pietzsch (1872-1960), Das Inntal, Zeichnungen aus dem Sommer 1929

Katalog zur Ausstellung in der Landkreisgalerie 2016

Richard Pietzsch (1872-1960) verbrachte den Sommer 1929 im Künstlererholungs-heim Schloss Neuburg und hat seine Wanderungen zwischen Vornbach und Passau in zahlreichen Zeichnungen dokumentiert. Er lebte von 1916 bis 1930 in Bad Tölz und dann in München.

Richard Pietzsch im Lesesaal des Künstlererholungsheimes, jetzt Landkreisgalerie

Die Stadt München gab ihm 1930 das Asamschlössl, den Barockwohnsitz der Gebrüder Cosmas Damian Asam und Egid Quirin Asam in München-Thalhausen, zur freien Wohnung und als Atelier.

Richard Pietzsch, Asamschlössl in München-Thalhausen

Richard Pietzsch war immer auf der Suche nach der ihn inspirierenden Landschaft, weshalb er viel auf Reisen war, doch wichtigster Motivgeber war Süddeutschland. Pietzsch gehörte zu den ersten sechs Schülern von Franz von Stuck, die dieser 1895 persönlich ausgesucht hatte, und er sollte auch Pietzsch spätere künstlerische Ent-wicklung aufmerksam begleiten. 1906 heiratete er in Stockholm die schwedische Malerin Fanny Westberg (1875-1958).

Pietzsch vertrat zusammen mit Max Beckmann, Otto Dix, Oskar Kokoschka und Max Slevogt zwischen 1905 und 1926 sechsmal die deutsche Kunst auf der Biennale in Venedig. 1924 wurde sein Ölgemälde „Herbst im Isartal“ mit dem „Premio Dreber“ für das beste Landschafts-Gemälde ausgezeichnet, der bei der Vorgänger-Bienale von 1922 an Max Liebermann gegangen war.

Für das illustrierte Gästebuch malte er zwei qualitätsvolle Bilder. In einem farben-frohen Aquarell breitet sich ein weit ausladender Lindenbaum zwischen landwirt-schaftlichen Gebäuden aus. Zwei von Pferden gezogene Erntewagen stehen zur Ab-fahrt bereit. In der Mitte links im Hintergrund erscheint die Neuburg.

Richard Pietzsch (1872-1960), Juni 1929, Aquarell 54/38,5 cm, signiert, Juni 1929

In der Bleistiftzeichnung hat Pietzsch den Blick zur Neuburg hinauf von Wernstein aus eingefangen.

Auf seinen Wanderungen vom Künstlerholungsheim aus in Richtung Vornbach und Passau nahm er Kohlestifte und den Zeichenblock mit und zeichnete obsessiv vor Ort und sicher im Strich durch unmittelbare Anschauung, wobei er für seine Motive ungewöhnliche Perspektiven findet.

Richard Pietzsch, Schloß Neuburg am Inn 1929, Kohlezeichnung 26,3 x 34

Seine impulsiven Skizzen haben immer das gleiche Format (24,5×33,5 cm). Seine Motive sind die Neuburg, mehrmals der Inn mit Blick zum ehemaligen Benediktiner-kloster Vornbach (Schloss Vornbach), die Vornbacher Innenge und markante Ge-bäude und Straßen in der Dreiflüssestadt Passau (Rathaus, Dom) und die Ufer-promenade mit einem Schiff.

Blick auf das Inntal 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert, Inntal 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert

An der Vornbacher Enge 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, Felsiges Ufer am Inn, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert

Richard Pietzsch (1872-1960), Innpromenade in Passau 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert

Richard Pietzsch (1872-1960), Rathausplatz in Passau 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert,Blick zum Rathausturm in Passau 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert

Richard Pietzsch (1872-1960), Innpromenade in Passau 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert

Richard Pietzsch (1872-1960), Residenzbrunnen in Passau 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert

Richard Pietzsch (1872-1960), Blick zum Dom und Residenzbrunnen in Passau 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert

Richard Pietzsch (1872-1960), Blick in die Gasse in Passau 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert Höllgasse in Passau 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert

Richard Pietzsch (1872-1960), Portal in Passau 1929, Kohlezeichnung 24,5 x 33,5, signiert und datiert

Carl Dörrbecker (1894-1983), Vornbacher Innenge, 1934, Städelmuseum Frankfurt

Der Frankfurter Maler Carl Dörrbecker, Absolvent der Münchener Kunstakademie, hielt auch die Vornbacher Innenge in einem Aquarell fest.

Ernst Eitner (1867-1955), Vornbacher Innenge, Aquarell auf Papier 34,4×44 cm, 1930, Werkverzeichnis, Ernst Eitner, Vornbacher Innenge, (1887-1955), Aquarell auf Papier 17,9×22,7 cm, 1930, Werkverzeichnis

Fritz Wimmer (1879-1960), Studienkollege von Alfred Kubin an der Münchener Kunstakademie und über lange Jahre mit Kubin in enger Freundschaft verbunden, weilte seit 1930 mehrmals zur Sommerfrische in Künstlererholungsheim Schloss Neuburg. Er siedelte nach dem 2. Weltkrieg von München nach Neuburg über und bezog ein Haus gleich neben Schloss Neuburg.

Fritz Wimmer und Alfred Kubin, 1952

Fritz Wimmer, Vornbacher Innenge, Rötelzeichnung

Hermann Stockmann (1867-1928)

Der in Passau geborene Maler, Illustrator, Naturschützer und Arrangeur Hermann Stockmann (1867-1928) weilte oft auf der Neuburg. Er ist 1922 von Neuburg nach Vornbach gewandert und hat die Innenge in leuchtend schönen Farben gemalt, wobei er seine Staffelei auf einer Anhöhe bei Vornbach hinstellte und den Inn mit Blick zu den Höhen der Alpen unter der Wirkung des Naturlichtes gestaltete.

Hermann Stockmann, Schärding – Neuhaus, Öl auf Karton, 1922